Wat Arun Bangkok – Tempel der Morgenröte
Wat Arun - Wat Ratchawararam
Der Name Wat Arun, Tempel der Morgenröte, leitet sich vom indischen Gott Aruna ab und soll auf den Beginn eines neuen Ayutthaya verweisen.
Der Wat Arun ist neben dem Wat Phra Kaeo und dem Wat Pho einer der drei heiligen Tempel von Bangkok, d.h. ein königlicher Tempel ersten Grades.
Aufgrund seiner Lage direkt am Flussufer gegenüber der Altstadt und seines eindrucksvollen Phra Prang hebt er sich von den vielen buddhistischen Tempelanlagen Bangkoks ab.
In diesem Beitrag erfährst du alles über die einzelnen Gebäude des Wat Arun und über ihre Geschichte und bekommst praktische Tipps zu Anfahrt, Preisen usw.
Geschichtlicher Hintergrund zum Wat Arun
Ursprünge
Die ursprüngliche Anlage des Wat Arun stammt noch aus der Zeit des Siamesischen Königreiches Ayutthaya (1351-1767); sie hieß damals Wat Makok, Oliventempel. Nach der Zerstörung der Hauptstadt Ayutthaya 1767 durch die Burmesen verlegte der spätere König Taksin 1768 den Regierungssitz des neuen Siamesischen Reiches nach Thonburi am Westufer des Chao-Phraya-Flusses gegenüber dem späteren Bangkok (Krung Thep Maha Nakhon - กรุงเทพมหานคร).
Neben seinen neuen Königspalast baute Taksin einen Tempel für den Smaragd-Buddha, den er aus dessen 200-jährigem Exil in Vientiane (Laos) zurück nach Thailand brachte. Den Tempel benannte er um zu Wat Chaeng.
1782 stürzte der Feldherr Chao Phraya Chakri König Taksin und machte sich selbst zum König. Als Rama I begründete er damit die bis heute regierende Chakri-Dynastie. Rama I ließ am Ostufer des Chao Phraya einen neuen Königspalast bauen, den heutigen Großen Palast, und einen neuen Tempel für den Smaragd-Buddha, den Wat Phra Kaeo. Alter Palast- und Tempelbezirk verwaisten, bis neue Mönche einzogen.
Erneuerung
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts restaurierte der Kronprinz und spätere König Rama II (r 1809-1824) den Tempel und erhöhte den bis dahin nur 16 Meter hohen Turm auf die heutigen 67 Meter. Andere Quellen nennen 66 oder gar 88 Meter Höhe.
Fertiggestellt wurde der Turm erst unter König Rama III (r 1824-1851). Der heutige Name Wat Arun stammt von König Rama IV (r 1851-1868).
Gebäude der Tempelanlage
Tipp: Der Wat Arun wird auch im Rahmen der empfehlenswerten Tour »Private Long-Tail Boat Tour: Grand Palace & 3 Must-See Royal Temples in Bangkok« besichtigt.
Phra Prang
Zentrale Sehenswürdigkeit des Wat Arun ist der 67 Meter hohe Phra Prang, der Tempelturm im Stil der Khmer. Der Prang symbolisiert den mystischen Berg Meru, wie er sich aus der Mitte des Weltmeeres erhebt. In Nischen und an den Wänden der Türme finden sich vielfältige Figuren und Bilder zum Leben Buddhas oder zur hinduistischen Kosmologie.
Auf quadratischem Grundriss erbaut, hat der Turm vier Ebenen, die über enorm steile Treppen von allen vier Seiten her erreicht werden können. Auf allen Ebenen kannst du den Turm umrunden, was spektakuläre Ausblicke ermöglicht über den Chao Phraya und das historische Bangkok bis in die Ferne zur Skyline der modernen Stadt.
Die Aussenwände des Phra Prang sind phantastisch bedeckt mit bunten Blumenmosaiken aus unzähligen glasierten chinesischen Porzellanscherben, Muscheln und Glasscherben.
An den vier Ecken der untersten Ebene stehen je ein kleinerer, dem Windgott Nayu geweihter Prang mit in Nischen geschützten Statuen des auf seinem Ross sitzenden Gottes. An den Treppenaufgängen finden sich chinesische Wächterfiguren.
Die zweite Ebene wird von Yakshas getragen, das sind Figuren aus dem Ramakien-Epos, der thailändischen Version des indischen Ramayana-Epos. An den vier Seiten der zweiten Ebene, den vier Himmelsrichtungen entsprechend, steht je ein kleinerer Mondop mit Abbildungen aus dem Leben Buddhas, von seiner Geburt bis zu seiner Erleuchtung. In dieser und der dritten Ebene gibt es viele kleine Nischen mit mystischen Figuren wie z.B. den Kinnari, Wesen halb Mensch, halb Vogel. Auch die dritte und vierte Ebene wird getragen von mythologischen Figuren: von Affen und himmlischen Wesen.
Oberer Bereich
Im Turmbereich oberhalb der Treppen, bzw. Ebenen, gibt es in Nischen in die vier Himmelsrichtungen schauend Statuen des auf seinem dreiköpfigen Elefanten Erawan reitenden Hindugottes Indra.
Die Spitze des Turmes wird getragen von Figuren des auf dem mystischen Vogel Garuda reitenden Gottes Vishnu. Gekrönt wird die Spitze des Phra Prang vom Donnerkeil Indras.
Die goldene Krone obendrauf an höchster Stelle war eine Bestimmung von König Rama III.
Ubosot / Bot
Vorne am Eingangstor stehen zwei riesige, mit bunten Fayencen bedeckte Wächterfiguren, Yakshas aus dem Ramakien-Epos. (Sahassa Deja ist der weisse, Thotsakan der grüne Riese). Siehe entsprechende Figuren im Wat Phra Kaeo.
Der Ubosot, die Ordinationshalle der Mönche und damit bedeutendstes Heiligtum der Tempelanlage, liegt rechts hinter dem Prang in einem von einem Wandelgang umgebenen Hof. Das rechteckige Gebäude hat ein gün-orangefarbenes Dach (wie auch der Wihan), das getragen wird von achteckigen weiß-bunten Säulen mit vergoldeten Lotuskapitellen.
Der Bereich des Ubosot wird begrenzt durch vier Grenzsteine, Bai Sema. Im marmorgefliesten Innenhof finden sich zahllose Steinskulpturen, früheres chinesisches Ballastmaterial. Vor den Ausgängen vom Innenhof stehen Paare von Bronze-Elefanten.
Zwischen den Eingängen des Ubosot gibt es in eigenen Alkoven stehende Buddha-Figuren in königlichem Ornat. Der goldene Haupt-Buddha sitzt in der Haltung »Unterwerfung des Mara« auf einem Sockel (Mara als Widersacher Buddhas). Die Asche von König Rama II befindet sich im Sockel dieser Figur, die der König angeblich selbst entworfen hat.
Die Wände im Innern des Bot sind wunderbar bemalt mit Szenen aus dem Leben Buddhas. Den sehr schönen Wandelgang des Ubosot entlang sitzen Reihen von goldenen Buddhas vor bunten Wandmalereien, ebenfalls in der Haltung »Unterwerfung des Mara«.
Wihan
Der Wihan, Versammlungsraum der Mönche, liegt hinter dem Phra Prang. Hier wurde der berühmte Smaragd-Buddha fünf Jahre lang gehütet, bis er 1784 ans andere Ufer des Chao Phraya übersiedelte. Die Aussenwände des Wihan sind mit farbigen Kacheln bedeckt. Innen sitzt ein sehr grosser Buddha (3 Meter von Knie zu Knie) aus der Zeit von Rama III.
Mondop
Zwischen Wihan und Ubosot steht der luftige Mondop auf quadratischem Grundriss, optisch vergrössert durch die Reihe vorgebauter weiss-bunter Säulen. Hier wird ein Fussabdruck von Buddha als Allerheiligstes verehrt.
Zwei symmetrische dreistöckige Glockentürme stehen zwischen Mondop und Ubosot
Wihan Noi und Bot Noi
Der kleine Bot und der kleine Wihan (Noi = klein) sind zwei noch aus der Ayutthayazeit stammende Gebäude, vom Chao Phraya her gesehen links. Sie sind durch einen kleinen Torbogen miteinander verbunden und bilden den Eingangsbereich für Besucher zum Phra Prang. Der Bot Noi war zu König Taksins Zeiten der eigentliche Ubosot, wo er seine Mönchszeit verbracht hat. Hier kannst du noch die aus einem einzigen Stück Teakholz gefertigte königliche Couch sehen.
Sala Tha Nam
Vom Fluss her kommend siehst du rechts sechs kleine Pavillons, sogenannte Sala, in chinesischem Stil. Früher gedacht zum Erholen und Studieren, finden sich heute hier die Docks für die Touristenboote.
Empfehlenswerte Hotels und Unterkünfte
Auf der dem Wat Arun gegenüberliegenden Seite des Chao-Phraya-Flusses, also in der Altstadt von Bangkok, befinden sich mit dem Wat Pho, dem Großen Palast mit Wat Phra Kaeo, dem Wat Mahathat und Chinatown weitere Top-Sehenswürdigkeiten. Diese Attraktionen sind alle gut zu Fuß zu erreichen. Für kulturell interessierte Touristen ist die Altstadt gegenüber dem Wat Arun also besonders reizvoll. Falls du nur einen kurzen Aufenthalt in Bangkok geplant hast, wäre es durchaus sinnvoll, eine Unterkunft in diesem Viertel zu buchen.
Besonders empfehlenswert sind die Hotels direkt gegenüber dem Wat Arun. Die Aussicht über das glitzernde Wasser des Chao Phraya auf den am Abend von Scheinwerfern angestrahlten Phra Prang wird dir lange in Erinnerung bleiben. Die hier vorgestellten Hotels sind alle relativ klein. Sie liegen in den kleinen Gassen nahe dem Wat Pho und bieten Blick auf den Wat Arun.
- komfortable Zimmer mit modernem Interieur
- WLAN im gesamten Hotel kostenfrei
- klimatisierte Zimmer mit Sat-TV und Kühlschrank
- erfrischende Getränke und Snacks in der Dachbar
- Zimmer mit Blick auf den Wat Arun
- Preise, Bewertungen und Verfügbarkeit
- modern eingerichtete Zimmer (schöner Kontrast zu dem alten Stadtteil)
- direkt gegenüber dem Wat Arun gelegen
- Suiten mit privatem Balkon und Aussicht auf den Phra Prang
- kostenfreies WLAN und Flachbild TV
- empfehlenswertes Rooftop-Restaurant mit tollem Ausblick über den Fluss
- ausgezeichnetes Frühstück
- Preise, Bewertungen und Verfügbarkeit
- zuletzt etwas in die Jahre gekommene Zimmer mit TV und Kaffee/Tee-Set
- kostenfreies WLAN
- Dachterrassen-Restaurant mit italienischer, französischer u. thailändische Küche
- Preise, Bewertungen und Verfügbarkeit
- kleine, aber stilvolle Zimmer
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- herrlicher Blick auf den Wat Arun
- Rooftop Restaurant mit sehr guter Küche und ausgezeichnetem Kaffee
- gutes Preisleistungsverhältnis
- Preise, Bewertungen und Verfügbarkeit
- stilvolle klimatisierte Zimmer mit eigenem Balkon (herrliche Aussicht)
- WLAN inklusive
- Dachterrassen-Restaurant mit italienischer, französischer u. thailändischer Küche
- ausgezeichneter Kaffee
- Preise, Bewertungen und Verfügbarkeit
Restaurierungsarbeiten am Wat Arun
Wegen Restaurierungsarbeiten werden die Treppen zum Turm – der eigentlichen Hauptattraktion des Wat Arun – in letzter Zeit (Anfang 2020) öfters stundenweise für Touristen geschlossen. Die gröbsten Restaurierungsarbeiten, die 2013 eingeleitet wurden und bis 2016 andauern sollten, wurden 2017 abgeschlossen.
Instandsetzungsarbeiten sind aufgrund von Witterungseinflüssen und Überschwemmungen immer wieder mal nötig. Dazu werden spezielle Gerüste aufgestellt, die die Fassade (ein Mosaiken aus chinesischen Porzellan) nicht berühren. Weitere Schäden sollen schon in ihren Anfängen verhindert werden.
Wat Arun Anreise
Die Anfahrt zum Wat Arun mit einem Taxi aus den Touristenvierteln der Stadt dauert unverhältnismäßig lange und ist auch nicht die günstigste Möglichkeit. Am einfachsten war bislang die Anreise mit dem Boot vom Sathorn Taksin Pier, der über den Skytrain einfach zu erreichen ist. Ende 2019 wurde jedoch die Erweiterung der MRT Blue Line (U-Bahn) eröffnet, sodass du dir jetzt das Anstehen am Fähranleger ersparen kannst.
Anreise mit dem MRT
Die nächstgelegene Haltestelle des MRT (Blue Line) heißt Itsaraphap (Thai: อิสรภาพ). Aus Bangkoks Geschäfts- und Touristenvierteln (z. B. Sukhumvit Road oder Silom Road) kommend kombinierst du am besten (je nach Startpunkt) Airport Rail Link und Skytrain so, dass du am Ende bei der MRT-Haltestelle Itsaraphap ankommst. Der hintere Eingang des Wat Arun ist rund einen Kilometer von der Haltestelle entfernt (siehe Karte) und kann fußläufig innerhalb von etwa 12 Minuten erreicht werden.
Alternative MRT-Haltestelle
Alternativ bietet sich auch die am Ostufer des Chao Phraya gelegene Haltestelle Sanam Chai (Thai: สนามไชย) an. Von hieraus kannst du z.B. zuerst den Wat Pho besichtigen und anschließend mit der Fähre von dem Wat Arun gegenüberliegenden Tha Tien Pier übersetzen.
Anreise mit der Fähre
Falls du eines der oben genannten Hotels gebucht hast oder zuvor den Großen Palast bzw. Wat Pho besichtigst, gestaltet sich die Anfahrt besonders einfach und kostengünstig. Du musst nur zum Tha Tien Pier laufen und dort die Fähre auf die andere Seite des Chao Phraya nehmen. Die Fähre pendelt tagsüber ständig zwischen beiden Seiten. Die Fahrt kostet nur 4 Baht (etwa 12 Euro Cent) und dauert nicht mal eine Minute.
Anfahrt mit Skytrain und Fähre
Die übliche und immer noch mögliche Art der Anreise bestand bisher darin, zuerst mit dem Skytrain zur Haltestelle Saphan Taksin (BTS – Silom Line) zu fahren, um anschließend vom nahegelegenen Sathorn Taksin Pier ein Boot zum Wat Arun zu nehmen. Folgende Boote kommen für die Anreise in Frage.
1. Chao Phraya Express Boat
Tipp! Beachte die Schlepper bei den Longtailbooten nicht und lasse dir auch nicht das »Hop On Hop Off – Tourist Boat« aufschwatzen. Folge den Schildern zum Chao Phraya Express Boat. Am besten nimmst du ein Boot mit orangener Fahne. Zahl also bei dem Stand »orange flag« 15 Baht (etwa 0,45 Euro). Du bekommst eine winzig kleine, unscheinbare Fahrkarte ausgehändigt. Heb diese gut zugänglich auf, bis du am Wat Arun an Land gehst. Unter Umständen wirst du auf der Fahrt mehrmals nach dem Ticket gefragt.
2. Hop On Hop Off - Tourist Boat
Das »Hop On Hop Off Boat« fährt ebenfalls Sathon Pier und Wat Arun an. Vielfach wird versucht, Touristen auf dieses Boot zu lotsen, das mehr als das Dreifache vom Chao Phraya Express Boat kostet. Eine einfache Fahrt kostet 50 Baht (etwa 1,50 Euro), eine Tageskarte 180 Baht. Einziger Vorteil: die für Touristen unwichtigen Anleger werden ausgelassen.
3. Longtailboot (zu teuer, nur der Vollständigkeit halber)
Von der Skytrain-Haltestelle aus gesehen befinden sich die Anbieter von Fahrten mit dem Longtailboot ganz rechts. Gewöhnlich möchten sie dich zu einer Fahrt die Kanäle entlang überreden. Wenn du ihnen erzählst, dass du zum Wat Arun möchtest, machen sie auch das. Abhängig von deinem Verhandlungsgeschick musst du dafür 500 bis 1.500 Baht bezahlen.
Karte
Neben dem Wat Arun habe ich dir in der Karte auch die nahegelegenen Sehenswürdigkeiten und Hotels markiert. Über die Links, die sich hinter den Symbolen verbergen, gelangst du zu weiteren Beiträgen auf Thaisabai sowie zu den entsprechenden Angeboten von Agoda, meiner bevorzugten Online-Buchungsplattform für Hotelübernachtungen in Thailand.
Preise
Um den Phra Prang besichtigen zu können, musst du 50 Baht Eintritt bezahlen. Der Zutritt zu den anderen Gebäuden der Tempelanlage ist frei.
Öffnungszeiten
Die Anlage kann täglich von 8 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Kleiderordnung im Wat Arun
Die Kleiderordnung im Wat Arun wird nicht ganz so streng gehandhabt wie im Wat Phra Kaeo, der sich ja auf dem Gelände vom Königspalast befindet. Wie bei anderen Tempeln auch solltest du Kleidung tragen, die Schultern und Knie bedeckt. Wie üblich dürfen die Tempelgebäude nicht mit Schuhen betreten werden. Es empfiehlt sich also Schuhe zu tragen, die du schnell an- und ausziehen kannst (etwa Flip-Flops oder Sandalen).
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